Armin Braun
2007-02-02 11:12:44 UTC
Guten Tag,
da immer wieder mal das Thema "Audio/MIDI unter Linux" angeschnitten
wird und ich mich aus eigenem Interesse momentan damit beschäftige,
möchte ich hier mal einen Erfahrungsbericht veröffentlichen.
Er soll idealerweise denen helfen, die sich selbst damit beschäftigen
oder dies vorhaben, und natürlich zum gegenseitigen Austausch anregen
(das kann dann ja auch gerne per PM sein).
Zunächst mal erläutere ich das grundsätzliche Vorhaben und liefere eine
Zusammenfassung und Aufstellung über Hardware, Software und bisherige
Erfahrungen meinerseits. Ganz unten habe ich dann noch geschrieben, mit
welchen Programmen ich nun aufgrund meiner Erfahrungen weiterzumachen
gedenke.
Über das, was mir momentan noch Probleme bereitet (betrifft die
Schlagzeug-Komposition), eröffne ich einen separaten Thread, um das aus
diesem Erfahrungsbericht herauszulösen (auch wenn es natürlich hier drin
noch mit auftaucht).
Ok, here we go...
Das Vorhaben ist:
-----------------
- Generieren von (mehrspurigen) MIDI-Dateien (verschiedene Instrumente
inklusive Schlagzeug); entweder durch Einspielen per Keyboard und ggf.
Editieren in einem MIDI-Editor, oder aber durch "manuelles" Erstellen
der MIDI-Datei von Grund auf mit Hilfe eines geeigneten Tools.
- Importieren der MIDI-Datei in ein abspielfähiges Programm (bei dem man
idealerweise auch einzelne Spuren stumm schalten kann, um auch mal jede
Spur für sich hören zu können)
- Abspielen der MIDI-Datei falls möglich über beide Expander
gleichzeitig (MIDI-Thru), wobei der Alesis den Schlagzeug-Kanal
abspielen soll. Falls nicht möglich, müssten die Schlagzeug-Klänge des
Roland genutzt werden.
- Ausgänge der Expander ins Mischpult einspeisen, entsprechend abmischen
(ggf. mal dezent Effekte probieren) und vom Ausgang des Mischpults
zurück an den Line-In der Soundkarte, wo das Lied dann als .WAV
digitalisiert werden soll
Schonmal vorweg: ich habe, so wie es aussieht, bereits alles an
Programmen unter Linux gefunden, die dafür notwendig sind, die
funktionieren und einen klasse Eindruck hinterlassen!
HARDWARE:
=========================
(Anm.: ich habe nur die IMO wirklich relevanten Produkte namentlich
genannt, da ich keine Schleichwerbung betreiben möchte. Details gerne
auf Anfrage)
Masterkeyboard: 88 Tasten, Hammermechanik
Expander: Roland Fantom XR
Schlagzeugcomputer: Alesis SR 16
MIDI-Interface: Edirol UM-2EX (extern über USB)
Mischpult: Analog, Stereo mit FX-Prozessor
SOFTWARE:
=========================
Anm.: es handelt sich ausschliesslich um Linux-Anwendungen; falls
Versionen für andere Betriebssysteme vorhanden sind, kann ich nichts
diesbezüglich sagen.
Ich benutze (K)Ubuntu; hierfür waren alle von mir aufgeführten
Anwendungen aus den Repositories heraus verfügbar (Ausnahme: wired).
Allerdings sind evtl. weitere Paketquellen erforderlich, als
standardmässig in /etc/apt/sources.list eingetragen sind (main,
universe, multiverse, restricted).
Hierzu noch ein Tipp:
http://www.ubuntu-nl.org/source-o-matic/
generiert die sources.list nach Auswahl der entsprechenden Bereiche.
Eventuell lohnt es sich mal, die Medibuntu-Quellen mit hinzu zu nehmen.
Hardware, die unterstützt werden muss, ist nur das USB MIDI-Interface.
Dieses wurde problemlos erkannt (auch per hotplug) und funktionierte
einwandfrei z.B. mit Rosegarden zusammen. USB-Unterstützung muss
natürlich im Kernel vorhanden sein, was bei gängigen
Linux-Distributionen im Standardkernel aber der Fall ist.
-----------------
Rosegarden:
http://www.rosegardenmusic.com
Genialer MIDI-Sequencer, der vom Leistungsumfang durchaus mit Cubasis
verglichen wird. Benötigt Realtime-Soundserver -->jackd.
Man kann u.a. MIDI direkt importieren, oder auch per Keyboard
einspielen. Enthalten ist auch ein MIDI-Editor, verschiedene Ansichten
(Noten, Events, ...) und und und...ich konnte noch nicht alles
ausprobieren. Das Abspielen von mehrstimmigen MIDI-Dateien über USB-MIDI
und den Expander klappt einwandfrei. Des weiteren sind eine Menge
sogenannter "Device-Files" verfügbar, die die Patch-Belegungen einer
ganzen Reihe von Expandern und Schlagzeugcomputern enthalten (meine
waren enthalten). Man hat dann sofort per Droplistbox alle verfügbaren
Patches bzw. Patterns (mit Namen anstatt nur Nummer) zur Auswahl.
Auf der Webseite gibt es einen Link zu einem recht ausführlichen
Handbuch/Tutorial.
-----------------
Noteedit:
http://noteedit.berlios.de/
Sehr ausgereifter MIDI-Editor, der (auf einen Zwischenweg) auch
PDF-Exports machen kann (in Verbindung mit -->Lilypond). Ich konnte mich
noch nicht allzu viel damit beschäftigen und bin mit der Bedienung nicht
ganz klar gekommen, aber das könnte durchaus der MIDI-Editor der Wahl sein.
Achtung: wird weiterentwickelt (oder nur geforgt?) unter dem Namen
"Canorus".
-----------------
Lilypond:
http://lilypond.org/web/
Kommandozeilen-Tool, welches aus dem .ly-Format (so wie es aussieht
musixtex) PDFs generieren kann. Einige Audio-Anwendungen unterstützen es
ebenfalls (z.B. rosegarden, noteedit). Allerdings hatte ich schon ein
paarmal Probleme mit unterschiedlichen Format-Versionen (z.B.:
Audio-Anwendung exportiert oder importiert eine Lilypond-Version, die
das Kommandozeilentool nicht mehr, noch nicht, oder nur begrenzt kann).
-----------------
ABC Plus:
http://abcplus.sourceforge.net/
Absolut beeindruckendes Toolkit! Zunächst eine
Musik-Beschreibungssprache (ASCII), bei der man (auch mehrstimmige, z.B.
für MIDI) Musikstücke in Textform notieren kann (Noten als Buchstaben,
diverse Zeichen für Notenlängen, Pausen, Taktstriche, etc....). Es gibt
wirklich alle nur erdenklichen musikalischen Zeichen! Auch Titel, Autor
und Liedtexte können erzeugt werden.
Aus der ASCII-Datei kann man dann mit einem Kommandozeilentool zum einen
Postscript-Dokumente generieren (einwach umzuwandeln in PDF). Diese
sehen _schlichtweg perfekt_ aus! Wie ein professioneller Notendruck aus
dem Handel. Beispiele siehe:
http://abcplus.sourceforge.net/choral/index.html
Zum anderen kann aus derselben ASCII-Datei eine MIDI-Datei generiert
werden (ebenfalls über ein Kommandozeilentool). Diese enthält dann die
verschiedenen Audio-Spuren der einzelnen Stimmen. Sie lässt sich
problemlos z.B. in Rosegarden importieren und abspielen.
Ein weiteres tolles Merkmal ist, dass man MIDI-Parameter kontrollieren
kann (also z.B. Velocity, einfach durch setzen eines Lautstärke-Tags wie
"p", "ff" o.ä.). Dadurch kann man beispielsweise sehr einfach und
zuverlässig eine gleichmässige und konstante Lautstärke, aber auch schön
lineare crescendo/decrescendo erzeugen (letztere werden bei Notation im
Code direkt in Velocity-Kommandos umgesetzt!).
Es gibt offenbar auch diverse Editoren für ABC (siehe Webseite), die ich
aber noch nicht getestet habe. Der KDE-Editor "kate" hat aber auch
zumindest schon Syntax-Highlighting für ABC-Sourcecode.
Auf der Webseite gibt es ein ausführliches Handbuch (sogar auf deutsch)
im PDF- sowie SXW-Format (OpenOffice).
-----------------
Jack:
http://jackaudio.org/
Ein Low-Latency/Echtzeit-Audioserver für professionellen Audio-Einsatz.
Er wird von einigen Audio-Anwendungen unterstützt und ermöglicht das
Austauschen von Audio zwischen mehreren Anwendungen und vieles mehr. Er
ist deutlich flexibler und leistungsfähiger als gängige Audioserver wie
z.B. "arts" (Standard KDE-Audioserver), verlangt aber auch einiges an
Systemressourcen. Mein Laptop war gut beschäftigt; mit Rosegarden und
Jack beim Aufnehmen von MIDI-Dateien war das System (1GB RAM, P4 1,8GHz)
fast voll ausgelastet. Möglicherweise deshalb wurden die MIDI-Befehle
beim Einspielen per Keyboard teils unregelmässig, teils verzögert
dargestellt und erkannt, was zur Folge hatte, dass man hernach keine
regelmässige Melodie hat, sondern "punktierte" Noten, alle möglichen
(eigentlich ungewollten) Pausen dazwischen etc. Man muss die MIDI-Datei
dann erst nochmals mit einem MIDI-Editor bearbeiten. Ich werde die Sache
aber auf dem Desktop-Rechner nochmal testen (Core2Duo 2x2,1 GHz, 1GB
RAM), da wird es wohl besser gehen. Es war für mich aber mit der
Hauptgrund für den Einsatz von -->"abcplus" (ein paar Stunden
Einarbeitung, dann aber geht's schneller als das Einspielen mit dem
Keyboard und anschliessendes Überarbeiten).
Es gibt ein grafisches Frontend namens "qjackctl" für das Konfigurieren,
Starten und Stoppen von Jack.
-----------------
MusE:
http://muse-sequencer.org/
Ein MIDI-Editor und -Sequencer, der einen sehr professionellen und
ausgereiften Eindruck macht. Er benötigt -->Jack. Ich habe allerdings
noch nicht die Zeit zum intensiven Ausprobieren gehabt.
-----------------
Ardour:
http:ardour.org
Eine digitale Audio-Workstation bzw. Multikanal-Audio Mixer, konnte ich
leider noch nicht ausführlich begutachten, sieht aber sehr mächtig aus.
Läuft ebenfalls mit -->Jack. Man liest viel Positives darüber.
-----------------
Audacity:
http://audacity.sourceforge.net/
wie -->Ardour, zusätzlich noch Effekt-Plugins (LADSPA) in Hülle und
Fülle. Ebenfalls multikanalfähig und offenbar auch sehr mächtig. Bisher
auch noch keine Erfahrungen meinerseits. Vielleicht vergleichbar mit
Adobe Audition (nur eine Vermutung, da der Name möglicherweise eine
Anspielung sein soll?). Ebenfalls sehr gelobt in diversen Foren.
-----------------
Wired:
http://wired.epitech.net/
Nicht aus den Ubuntu-Repositories verfügbar, aber auf der Webseite gibt
es ein Ubuntu-Package zum Download, das sich problemlos mit
# dpkg -i <packagename>.deb
installieren lässt.
Sieht nach einem schlanken und übersichtlichen Sequencer aus. Allerdings
wurde bei den Einstellungen das USB MIDI-Interface nicht angezeigt.
Vielleicht kann er nur über ein Gameport-Interface? Habe daher nicht
weiter getestet.
-----------------
Timidity:
http:/timidity.sourceforge.net
MIDI-Player sowohl für die Konsole als auch optionel (per
Kommando-Parameter) mit GUI.
Sehr geschickt für schnelles Probehören der MIDI-Datei, wenn man
gerade mit abcplus seine MIDI-Spuren generiert.
-----------------
Hydrogen:
http://www.hydrogenmusic.org
Ein Schlagzeug-Sequenzer, der das Prädikat "spitze" verdient! Er
arbeitet ähnlich wie der Alesis; es können Patterns (Einzeltakte mit
einem bestimmten Rhythmusmuster) mit wenigen Mausklicks generiert
werden. Eines oder mehrere verschiedene dieser Patterns (die ja jeweils
einen Takt lang sind) werden dann beliebig aneinandergereiht und ergeben
so die Schlagzeugspur für ein Lied. Diese kann dann natürlich als
MIDI-Datei exportiert und abgespielt werden (übrigens auch erstmal ganz
normal über die Wavetables der Soundkarte, zum Probehören -->timidity).
Es gibt offenbar auch sogenannte Drumkits zum Runterladen auf der
Webseite (noch nicht selber getestet). Diese enthalten offenbar dann
einen Satz .WAV und/oder .FLAC-Dateien, die den Klängen ganz bestimmter
Schlagzeug-Computer entsprechen. Somit kann man dann wohl auch ohne
diese einen Eindruck bekommen, wie es sich letzlich anhören wird.
Es gibt u.a. auch ein Effekte-Panel, wo man für jeden einzelnen
Schlagzeug-Klang Effekte setzen kann, mit dem ich aber noch nicht
experimentiert habe.
Die exportierte MIDI-Datei mit der Schlagzeug-Spur lässt sich mit
Rosegarden (über die Funktion "Merge") problemlos zu einer bestehenden
Komposition hinzufügen und dem üblichen Schlagzeug-Kanal (10 oder 11,
glaube ich) zuordnen. Dann kann man das Tempo für die Gesamtkomposition
setzen, und die Instrumentalstimmen sind dann mit dem Schlagzeug absolut
synchron.
-----------------
Das wären zunächst mal die Anwendungen, die ich bisher benutzt habe bzw.
wohl noch nutzen werde.
Übrigens eine gute Seite mit vielen Audio-Anwendungen unter Linux sowie
Verlinkung auf die jeweiligen Projektseiten:
http://www.linux-sound.org/
Ausserdem gibt es verschiedene Live-CDs mit Distributionen, die auf
Audio-Produktion und -Bearbeitung ausgelegt sind und entsprechende
Anwendungen enthalten. Unter anderem sollten die von mir genannten auch
dabei sein. Ich habe z.B. mal die "dynebolic" Live-CD probiert, das
sieht schon sehr gut aus - wer's erstmal anschauen möchte, ohne zu
installieren.
Was es auf diesem Sektor alles gibt, ist hier zu finden:
http://www.linuxaudio.org/
Im folgenden fasse ich nochmal kurz zusammen, was ich bisher genau
gemacht habe, mit welchen Anwendungen, und wie das Resultat war.
1.) Einspielen von MIDI-Spuren
mit Rosegarden: funktioniert soweit, allerdings wie beschrieben nicht
sehr exakt, was vermutlich an der begrenzten Leistung des Laptops lag.
Rosegarden spielt mit einem Schlagzeug-Ton den Takt vor, und man kann
dazu dann mit dem Keyboard die Spur einspielen.
mit Wired:
2.) Abspielen von MIDI-Dateien
mit Rosegarden: völlig problemlos. Funktioniert einwandfrei; man kann
auch Spuren stumm schalten, wenn man nur bestimmte Spuren anhören
möchte. Das direkte Zuordnen von Klängen des Expanders zu einer
bestimmten Spur aus Rosegarden heraus muss ich noch testen.
Mit anderen MIDI-Playern (gibt's zuhauf) funktionierte es ebenfalls.
3.) Generieren von MIDI-Dateien
mit abcplus: perfekt! Nach ein paar Stunden Einarbeitung in die Syntax
spart man sich sehr viel Zeit der Nachbearbeitung von "per Keyboard
eingespielten" Spuren, da man von vornherein die Notenlänge, Pausen etc.
exakt und passend definieren kann. Man erhält auch Warnungen beim
Umwandeln, wenn z.B. ein Takt nicht komplett ist.
Mehrspurige MIDI-Dateien sind ebenfalls problemlos möglich, ebenso
MIDI-Kommandos (Velocity etc).
mit Hydrogen: ebenfalls perfekt. Man generiert mit ein paar Klicks einen
einzigen Takt Schlagzeugbegleitung und vervielfältigt den dann so oft
wie nötig. Rhythmusänderungen etc. sind natürlich auf dieselbe Art
möglich (einfach mehrere Patterns generieren und die dann kombinieren).
Einfacher geht's nicht!
4.) Importieren von MIDI-Dateien
Die mit abcplus generierten MIDI-Dateien konnte ich in allen genannten
MIDI-Playern, -Sequenzern und -Editoren importieren und abspielen. Das
einzige "Problem" war, dass wenn man Liedtexte zu einer Stimme
hinzugesetzt hat, Rosegarden beim Importieren eine separate MIDI-Spur
aus dem Text macht (die natürlich nichts sinnvolles enthält). Simple
Abhilfe: entweder vor dem Umwandeln von .abc nach .mid die Liedtexte
auskommentieren, oder einfach nach dem Importieren in Rosegarden die
leeren MIDI-Spuren löschen.
Die aus Hydrogen exportierten MIDI-Dateien lässt sich einwandfrei
abspielen und wiederum in Rosegarden importieren/mergen. Das Tempo setzt
man dann neu und für alle Spuren gemeinsam, dann ist alles synchron.
5.) TODO
Ich bin momentan dabei, das Schlagzeug hinzuzufügen. Der
Schlagzeugcomputer lässt sich problemlos per MIDI ansprechen, ich habe
auch mit abcplus schon testweise ein paar (dilettantisch einfache :) )
Schlagzeug-Takte generiert. Sehr viel besser geht's mit Hydrogen, wie
beschrieben. Die Schlagzeugspur ist also kein Problem und kann als
MIDI-Datei exportiert werden und wird vom Schlagzeugcomputer (z.B. über
Rosegarden) auch problemlos abgespielt. Was ich nun machen möchte, ist
folgendes:
Da ich kein Schlagzeuger bin, möchte ich (zumindest zunächst) die
eingebauten Rhythmen und Fill-Ins nutzen. Ich habe gelesen, dass man als
Nicht-Schlagzeuger leicht in Gefahr ist, Rhythmen zu generieren, die
entweder "ungewöhnlich" oder aber schlichtweg "unmöglich" sind (z.B.
dreiarmiger Schlagzeuger erforderlich :) ). Das erscheint mir plausibel
(nicht der dreiarmige Schlagzeuger, sondern die Gefahr einen solchen zu
erzeugen).
Daher will ich einige der eingebauten Rhythmen und Fill-Ins in Hydrogen
einspielen (im Prinzip reicht pro Pattern ja ein einziger
Takt, bei den Fill-Ins ebenso). Dann könnte man die Patterns und
Fill-Ins in Hydrogen entsprechend für das komplette Lied zusammenstellen
und hernach (als exportierte MIDI-Dateien) in Rosegarden einfach
zu einer bestehenden MIDI-Komposition in die Schlagzeug-Spur hinzufügen.
Wie bereits beschrieben, muss ich bei dieser Aktion allerdings noch mit
der Taktsynchronisierung experimentieren. Ich nehme an, dass zum
Aufnehmen der Schlagzeug-Patterns die Synchronisation vom
Schlagzeug-Computer (nicht vom PC) übernommen werden muss. Das nächste
Problem ist, ein Pattern (bei Hydrogen wie auch beim
Schlagzeug-Computer) immer nur einen Takt lang ist (kann man das
ändern?) klappt es (auch mit Clock-Signal vom Schlagzeug-Computer)
nicht, es genau zu "erwischen". Ausserdem wird natürlich munter vom
Anfang an "drübergespielt", wenn ich es nicht schaffe, exakt nach einem
Takt auf Stop zu drücken :)
Ausserdem muss ich noch herauskriegen, wie ich beim Schlagzeug-Computer
exakt die Schlagzeugklänge per MIDI ansprechen kann, die ich auch beim
normalen Abspielen höre. Wenn ich nämlich welche aufnehme und über MIDI
wieder abspiele, sind sie plötzlich ganz anderen Klängen zugeordnet. Der
Rhythmus stimmt quasi, aber aus einem "Snare" wird plötzlich ein "Clap" etc.
Man muss da (entweder in Hydrogen oder in Rosegarden, nehme ich an) noch
irgendwelche Mappings einstellen, da sie standardmässig offenbar nicht
passen (oder evtl. am Schlagzeug-Computer was umstellen).
Ansonsten will ich generell mal noch mehr über die MIDI-Befehle lernen,
damit man diesbezüglich so viel wie möglich gleich in den "Source" von
abcplus packen kann. Dies ist wichtig für bestimmte natürliche
Instrumente, da mit der Aktivierung von "Legato", "Portamento" usw.
einige Instrumente (je nach Spielweise natürlich) authentischer klingen
können.
Beispiel: Geige i.a. eher "legato" (falls nicht gerade "pizzicato").
Diese Einstellungen kann ich natürlich auch am Expander vornehmen und
als persönliche "Presets" abspeichern. Ich fände es aber praktisch, wenn
das von der MIDI-Datei direkt auch gesetzt werden kann (ebenso wie die
Auswahl, welche Spur welchen Klang am Expander benutzen soll).
WERKZEUGE DER WAHL:
=======================
für mich momentan:
- abcplus (MIDI-Generierung Musik)
- Hydrogen (MIDI-Generierung Schlagzeug)
- Rosegarden (MIDI-Import/Merge, Abspielen über die Expander)
- Timidity (MIDI-Probehören in der Konsole, über die Soundkarte)
später benötige ich dann natürlich noch ein Aufnahmesoftware. Hier wird
vermutlich Audacity und/oder Ardour zum Einsatz kommen, da die einen
guten Eindruck machen (ohne jetzt viel damit getestet zu haben), was
sich durch Beschreibungen und Berichte im Netz zu bestätigen scheint.
*Stirn abwisch, Finger ausschüttel*
So, ich hoffe, der Bericht hilft ein paar Interessierten ein wenig
weiter (oder ist vielleicht sogar Anstoss für den einen oder anderen von
"der anderen Seite", sich die aufgeführten Opensource-Alternativen mal
anzusehen).
Armin
da immer wieder mal das Thema "Audio/MIDI unter Linux" angeschnitten
wird und ich mich aus eigenem Interesse momentan damit beschäftige,
möchte ich hier mal einen Erfahrungsbericht veröffentlichen.
Er soll idealerweise denen helfen, die sich selbst damit beschäftigen
oder dies vorhaben, und natürlich zum gegenseitigen Austausch anregen
(das kann dann ja auch gerne per PM sein).
Zunächst mal erläutere ich das grundsätzliche Vorhaben und liefere eine
Zusammenfassung und Aufstellung über Hardware, Software und bisherige
Erfahrungen meinerseits. Ganz unten habe ich dann noch geschrieben, mit
welchen Programmen ich nun aufgrund meiner Erfahrungen weiterzumachen
gedenke.
Über das, was mir momentan noch Probleme bereitet (betrifft die
Schlagzeug-Komposition), eröffne ich einen separaten Thread, um das aus
diesem Erfahrungsbericht herauszulösen (auch wenn es natürlich hier drin
noch mit auftaucht).
Ok, here we go...
Das Vorhaben ist:
-----------------
- Generieren von (mehrspurigen) MIDI-Dateien (verschiedene Instrumente
inklusive Schlagzeug); entweder durch Einspielen per Keyboard und ggf.
Editieren in einem MIDI-Editor, oder aber durch "manuelles" Erstellen
der MIDI-Datei von Grund auf mit Hilfe eines geeigneten Tools.
- Importieren der MIDI-Datei in ein abspielfähiges Programm (bei dem man
idealerweise auch einzelne Spuren stumm schalten kann, um auch mal jede
Spur für sich hören zu können)
- Abspielen der MIDI-Datei falls möglich über beide Expander
gleichzeitig (MIDI-Thru), wobei der Alesis den Schlagzeug-Kanal
abspielen soll. Falls nicht möglich, müssten die Schlagzeug-Klänge des
Roland genutzt werden.
- Ausgänge der Expander ins Mischpult einspeisen, entsprechend abmischen
(ggf. mal dezent Effekte probieren) und vom Ausgang des Mischpults
zurück an den Line-In der Soundkarte, wo das Lied dann als .WAV
digitalisiert werden soll
Schonmal vorweg: ich habe, so wie es aussieht, bereits alles an
Programmen unter Linux gefunden, die dafür notwendig sind, die
funktionieren und einen klasse Eindruck hinterlassen!
HARDWARE:
=========================
(Anm.: ich habe nur die IMO wirklich relevanten Produkte namentlich
genannt, da ich keine Schleichwerbung betreiben möchte. Details gerne
auf Anfrage)
Masterkeyboard: 88 Tasten, Hammermechanik
Expander: Roland Fantom XR
Schlagzeugcomputer: Alesis SR 16
MIDI-Interface: Edirol UM-2EX (extern über USB)
Mischpult: Analog, Stereo mit FX-Prozessor
SOFTWARE:
=========================
Anm.: es handelt sich ausschliesslich um Linux-Anwendungen; falls
Versionen für andere Betriebssysteme vorhanden sind, kann ich nichts
diesbezüglich sagen.
Ich benutze (K)Ubuntu; hierfür waren alle von mir aufgeführten
Anwendungen aus den Repositories heraus verfügbar (Ausnahme: wired).
Allerdings sind evtl. weitere Paketquellen erforderlich, als
standardmässig in /etc/apt/sources.list eingetragen sind (main,
universe, multiverse, restricted).
Hierzu noch ein Tipp:
http://www.ubuntu-nl.org/source-o-matic/
generiert die sources.list nach Auswahl der entsprechenden Bereiche.
Eventuell lohnt es sich mal, die Medibuntu-Quellen mit hinzu zu nehmen.
Hardware, die unterstützt werden muss, ist nur das USB MIDI-Interface.
Dieses wurde problemlos erkannt (auch per hotplug) und funktionierte
einwandfrei z.B. mit Rosegarden zusammen. USB-Unterstützung muss
natürlich im Kernel vorhanden sein, was bei gängigen
Linux-Distributionen im Standardkernel aber der Fall ist.
-----------------
Rosegarden:
http://www.rosegardenmusic.com
Genialer MIDI-Sequencer, der vom Leistungsumfang durchaus mit Cubasis
verglichen wird. Benötigt Realtime-Soundserver -->jackd.
Man kann u.a. MIDI direkt importieren, oder auch per Keyboard
einspielen. Enthalten ist auch ein MIDI-Editor, verschiedene Ansichten
(Noten, Events, ...) und und und...ich konnte noch nicht alles
ausprobieren. Das Abspielen von mehrstimmigen MIDI-Dateien über USB-MIDI
und den Expander klappt einwandfrei. Des weiteren sind eine Menge
sogenannter "Device-Files" verfügbar, die die Patch-Belegungen einer
ganzen Reihe von Expandern und Schlagzeugcomputern enthalten (meine
waren enthalten). Man hat dann sofort per Droplistbox alle verfügbaren
Patches bzw. Patterns (mit Namen anstatt nur Nummer) zur Auswahl.
Auf der Webseite gibt es einen Link zu einem recht ausführlichen
Handbuch/Tutorial.
-----------------
Noteedit:
http://noteedit.berlios.de/
Sehr ausgereifter MIDI-Editor, der (auf einen Zwischenweg) auch
PDF-Exports machen kann (in Verbindung mit -->Lilypond). Ich konnte mich
noch nicht allzu viel damit beschäftigen und bin mit der Bedienung nicht
ganz klar gekommen, aber das könnte durchaus der MIDI-Editor der Wahl sein.
Achtung: wird weiterentwickelt (oder nur geforgt?) unter dem Namen
"Canorus".
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Lilypond:
http://lilypond.org/web/
Kommandozeilen-Tool, welches aus dem .ly-Format (so wie es aussieht
musixtex) PDFs generieren kann. Einige Audio-Anwendungen unterstützen es
ebenfalls (z.B. rosegarden, noteedit). Allerdings hatte ich schon ein
paarmal Probleme mit unterschiedlichen Format-Versionen (z.B.:
Audio-Anwendung exportiert oder importiert eine Lilypond-Version, die
das Kommandozeilentool nicht mehr, noch nicht, oder nur begrenzt kann).
-----------------
ABC Plus:
http://abcplus.sourceforge.net/
Absolut beeindruckendes Toolkit! Zunächst eine
Musik-Beschreibungssprache (ASCII), bei der man (auch mehrstimmige, z.B.
für MIDI) Musikstücke in Textform notieren kann (Noten als Buchstaben,
diverse Zeichen für Notenlängen, Pausen, Taktstriche, etc....). Es gibt
wirklich alle nur erdenklichen musikalischen Zeichen! Auch Titel, Autor
und Liedtexte können erzeugt werden.
Aus der ASCII-Datei kann man dann mit einem Kommandozeilentool zum einen
Postscript-Dokumente generieren (einwach umzuwandeln in PDF). Diese
sehen _schlichtweg perfekt_ aus! Wie ein professioneller Notendruck aus
dem Handel. Beispiele siehe:
http://abcplus.sourceforge.net/choral/index.html
Zum anderen kann aus derselben ASCII-Datei eine MIDI-Datei generiert
werden (ebenfalls über ein Kommandozeilentool). Diese enthält dann die
verschiedenen Audio-Spuren der einzelnen Stimmen. Sie lässt sich
problemlos z.B. in Rosegarden importieren und abspielen.
Ein weiteres tolles Merkmal ist, dass man MIDI-Parameter kontrollieren
kann (also z.B. Velocity, einfach durch setzen eines Lautstärke-Tags wie
"p", "ff" o.ä.). Dadurch kann man beispielsweise sehr einfach und
zuverlässig eine gleichmässige und konstante Lautstärke, aber auch schön
lineare crescendo/decrescendo erzeugen (letztere werden bei Notation im
Code direkt in Velocity-Kommandos umgesetzt!).
Es gibt offenbar auch diverse Editoren für ABC (siehe Webseite), die ich
aber noch nicht getestet habe. Der KDE-Editor "kate" hat aber auch
zumindest schon Syntax-Highlighting für ABC-Sourcecode.
Auf der Webseite gibt es ein ausführliches Handbuch (sogar auf deutsch)
im PDF- sowie SXW-Format (OpenOffice).
-----------------
Jack:
http://jackaudio.org/
Ein Low-Latency/Echtzeit-Audioserver für professionellen Audio-Einsatz.
Er wird von einigen Audio-Anwendungen unterstützt und ermöglicht das
Austauschen von Audio zwischen mehreren Anwendungen und vieles mehr. Er
ist deutlich flexibler und leistungsfähiger als gängige Audioserver wie
z.B. "arts" (Standard KDE-Audioserver), verlangt aber auch einiges an
Systemressourcen. Mein Laptop war gut beschäftigt; mit Rosegarden und
Jack beim Aufnehmen von MIDI-Dateien war das System (1GB RAM, P4 1,8GHz)
fast voll ausgelastet. Möglicherweise deshalb wurden die MIDI-Befehle
beim Einspielen per Keyboard teils unregelmässig, teils verzögert
dargestellt und erkannt, was zur Folge hatte, dass man hernach keine
regelmässige Melodie hat, sondern "punktierte" Noten, alle möglichen
(eigentlich ungewollten) Pausen dazwischen etc. Man muss die MIDI-Datei
dann erst nochmals mit einem MIDI-Editor bearbeiten. Ich werde die Sache
aber auf dem Desktop-Rechner nochmal testen (Core2Duo 2x2,1 GHz, 1GB
RAM), da wird es wohl besser gehen. Es war für mich aber mit der
Hauptgrund für den Einsatz von -->"abcplus" (ein paar Stunden
Einarbeitung, dann aber geht's schneller als das Einspielen mit dem
Keyboard und anschliessendes Überarbeiten).
Es gibt ein grafisches Frontend namens "qjackctl" für das Konfigurieren,
Starten und Stoppen von Jack.
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MusE:
http://muse-sequencer.org/
Ein MIDI-Editor und -Sequencer, der einen sehr professionellen und
ausgereiften Eindruck macht. Er benötigt -->Jack. Ich habe allerdings
noch nicht die Zeit zum intensiven Ausprobieren gehabt.
-----------------
Ardour:
http:ardour.org
Eine digitale Audio-Workstation bzw. Multikanal-Audio Mixer, konnte ich
leider noch nicht ausführlich begutachten, sieht aber sehr mächtig aus.
Läuft ebenfalls mit -->Jack. Man liest viel Positives darüber.
-----------------
Audacity:
http://audacity.sourceforge.net/
wie -->Ardour, zusätzlich noch Effekt-Plugins (LADSPA) in Hülle und
Fülle. Ebenfalls multikanalfähig und offenbar auch sehr mächtig. Bisher
auch noch keine Erfahrungen meinerseits. Vielleicht vergleichbar mit
Adobe Audition (nur eine Vermutung, da der Name möglicherweise eine
Anspielung sein soll?). Ebenfalls sehr gelobt in diversen Foren.
-----------------
Wired:
http://wired.epitech.net/
Nicht aus den Ubuntu-Repositories verfügbar, aber auf der Webseite gibt
es ein Ubuntu-Package zum Download, das sich problemlos mit
# dpkg -i <packagename>.deb
installieren lässt.
Sieht nach einem schlanken und übersichtlichen Sequencer aus. Allerdings
wurde bei den Einstellungen das USB MIDI-Interface nicht angezeigt.
Vielleicht kann er nur über ein Gameport-Interface? Habe daher nicht
weiter getestet.
-----------------
Timidity:
http:/timidity.sourceforge.net
MIDI-Player sowohl für die Konsole als auch optionel (per
Kommando-Parameter) mit GUI.
Sehr geschickt für schnelles Probehören der MIDI-Datei, wenn man
gerade mit abcplus seine MIDI-Spuren generiert.
-----------------
Hydrogen:
http://www.hydrogenmusic.org
Ein Schlagzeug-Sequenzer, der das Prädikat "spitze" verdient! Er
arbeitet ähnlich wie der Alesis; es können Patterns (Einzeltakte mit
einem bestimmten Rhythmusmuster) mit wenigen Mausklicks generiert
werden. Eines oder mehrere verschiedene dieser Patterns (die ja jeweils
einen Takt lang sind) werden dann beliebig aneinandergereiht und ergeben
so die Schlagzeugspur für ein Lied. Diese kann dann natürlich als
MIDI-Datei exportiert und abgespielt werden (übrigens auch erstmal ganz
normal über die Wavetables der Soundkarte, zum Probehören -->timidity).
Es gibt offenbar auch sogenannte Drumkits zum Runterladen auf der
Webseite (noch nicht selber getestet). Diese enthalten offenbar dann
einen Satz .WAV und/oder .FLAC-Dateien, die den Klängen ganz bestimmter
Schlagzeug-Computer entsprechen. Somit kann man dann wohl auch ohne
diese einen Eindruck bekommen, wie es sich letzlich anhören wird.
Es gibt u.a. auch ein Effekte-Panel, wo man für jeden einzelnen
Schlagzeug-Klang Effekte setzen kann, mit dem ich aber noch nicht
experimentiert habe.
Die exportierte MIDI-Datei mit der Schlagzeug-Spur lässt sich mit
Rosegarden (über die Funktion "Merge") problemlos zu einer bestehenden
Komposition hinzufügen und dem üblichen Schlagzeug-Kanal (10 oder 11,
glaube ich) zuordnen. Dann kann man das Tempo für die Gesamtkomposition
setzen, und die Instrumentalstimmen sind dann mit dem Schlagzeug absolut
synchron.
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Das wären zunächst mal die Anwendungen, die ich bisher benutzt habe bzw.
wohl noch nutzen werde.
Übrigens eine gute Seite mit vielen Audio-Anwendungen unter Linux sowie
Verlinkung auf die jeweiligen Projektseiten:
http://www.linux-sound.org/
Ausserdem gibt es verschiedene Live-CDs mit Distributionen, die auf
Audio-Produktion und -Bearbeitung ausgelegt sind und entsprechende
Anwendungen enthalten. Unter anderem sollten die von mir genannten auch
dabei sein. Ich habe z.B. mal die "dynebolic" Live-CD probiert, das
sieht schon sehr gut aus - wer's erstmal anschauen möchte, ohne zu
installieren.
Was es auf diesem Sektor alles gibt, ist hier zu finden:
http://www.linuxaudio.org/
Im folgenden fasse ich nochmal kurz zusammen, was ich bisher genau
gemacht habe, mit welchen Anwendungen, und wie das Resultat war.
1.) Einspielen von MIDI-Spuren
mit Rosegarden: funktioniert soweit, allerdings wie beschrieben nicht
sehr exakt, was vermutlich an der begrenzten Leistung des Laptops lag.
Rosegarden spielt mit einem Schlagzeug-Ton den Takt vor, und man kann
dazu dann mit dem Keyboard die Spur einspielen.
mit Wired:
2.) Abspielen von MIDI-Dateien
mit Rosegarden: völlig problemlos. Funktioniert einwandfrei; man kann
auch Spuren stumm schalten, wenn man nur bestimmte Spuren anhören
möchte. Das direkte Zuordnen von Klängen des Expanders zu einer
bestimmten Spur aus Rosegarden heraus muss ich noch testen.
Mit anderen MIDI-Playern (gibt's zuhauf) funktionierte es ebenfalls.
3.) Generieren von MIDI-Dateien
mit abcplus: perfekt! Nach ein paar Stunden Einarbeitung in die Syntax
spart man sich sehr viel Zeit der Nachbearbeitung von "per Keyboard
eingespielten" Spuren, da man von vornherein die Notenlänge, Pausen etc.
exakt und passend definieren kann. Man erhält auch Warnungen beim
Umwandeln, wenn z.B. ein Takt nicht komplett ist.
Mehrspurige MIDI-Dateien sind ebenfalls problemlos möglich, ebenso
MIDI-Kommandos (Velocity etc).
mit Hydrogen: ebenfalls perfekt. Man generiert mit ein paar Klicks einen
einzigen Takt Schlagzeugbegleitung und vervielfältigt den dann so oft
wie nötig. Rhythmusänderungen etc. sind natürlich auf dieselbe Art
möglich (einfach mehrere Patterns generieren und die dann kombinieren).
Einfacher geht's nicht!
4.) Importieren von MIDI-Dateien
Die mit abcplus generierten MIDI-Dateien konnte ich in allen genannten
MIDI-Playern, -Sequenzern und -Editoren importieren und abspielen. Das
einzige "Problem" war, dass wenn man Liedtexte zu einer Stimme
hinzugesetzt hat, Rosegarden beim Importieren eine separate MIDI-Spur
aus dem Text macht (die natürlich nichts sinnvolles enthält). Simple
Abhilfe: entweder vor dem Umwandeln von .abc nach .mid die Liedtexte
auskommentieren, oder einfach nach dem Importieren in Rosegarden die
leeren MIDI-Spuren löschen.
Die aus Hydrogen exportierten MIDI-Dateien lässt sich einwandfrei
abspielen und wiederum in Rosegarden importieren/mergen. Das Tempo setzt
man dann neu und für alle Spuren gemeinsam, dann ist alles synchron.
5.) TODO
Ich bin momentan dabei, das Schlagzeug hinzuzufügen. Der
Schlagzeugcomputer lässt sich problemlos per MIDI ansprechen, ich habe
auch mit abcplus schon testweise ein paar (dilettantisch einfache :) )
Schlagzeug-Takte generiert. Sehr viel besser geht's mit Hydrogen, wie
beschrieben. Die Schlagzeugspur ist also kein Problem und kann als
MIDI-Datei exportiert werden und wird vom Schlagzeugcomputer (z.B. über
Rosegarden) auch problemlos abgespielt. Was ich nun machen möchte, ist
folgendes:
Da ich kein Schlagzeuger bin, möchte ich (zumindest zunächst) die
eingebauten Rhythmen und Fill-Ins nutzen. Ich habe gelesen, dass man als
Nicht-Schlagzeuger leicht in Gefahr ist, Rhythmen zu generieren, die
entweder "ungewöhnlich" oder aber schlichtweg "unmöglich" sind (z.B.
dreiarmiger Schlagzeuger erforderlich :) ). Das erscheint mir plausibel
(nicht der dreiarmige Schlagzeuger, sondern die Gefahr einen solchen zu
erzeugen).
Daher will ich einige der eingebauten Rhythmen und Fill-Ins in Hydrogen
einspielen (im Prinzip reicht pro Pattern ja ein einziger
Takt, bei den Fill-Ins ebenso). Dann könnte man die Patterns und
Fill-Ins in Hydrogen entsprechend für das komplette Lied zusammenstellen
und hernach (als exportierte MIDI-Dateien) in Rosegarden einfach
zu einer bestehenden MIDI-Komposition in die Schlagzeug-Spur hinzufügen.
Wie bereits beschrieben, muss ich bei dieser Aktion allerdings noch mit
der Taktsynchronisierung experimentieren. Ich nehme an, dass zum
Aufnehmen der Schlagzeug-Patterns die Synchronisation vom
Schlagzeug-Computer (nicht vom PC) übernommen werden muss. Das nächste
Problem ist, ein Pattern (bei Hydrogen wie auch beim
Schlagzeug-Computer) immer nur einen Takt lang ist (kann man das
ändern?) klappt es (auch mit Clock-Signal vom Schlagzeug-Computer)
nicht, es genau zu "erwischen". Ausserdem wird natürlich munter vom
Anfang an "drübergespielt", wenn ich es nicht schaffe, exakt nach einem
Takt auf Stop zu drücken :)
Ausserdem muss ich noch herauskriegen, wie ich beim Schlagzeug-Computer
exakt die Schlagzeugklänge per MIDI ansprechen kann, die ich auch beim
normalen Abspielen höre. Wenn ich nämlich welche aufnehme und über MIDI
wieder abspiele, sind sie plötzlich ganz anderen Klängen zugeordnet. Der
Rhythmus stimmt quasi, aber aus einem "Snare" wird plötzlich ein "Clap" etc.
Man muss da (entweder in Hydrogen oder in Rosegarden, nehme ich an) noch
irgendwelche Mappings einstellen, da sie standardmässig offenbar nicht
passen (oder evtl. am Schlagzeug-Computer was umstellen).
Ansonsten will ich generell mal noch mehr über die MIDI-Befehle lernen,
damit man diesbezüglich so viel wie möglich gleich in den "Source" von
abcplus packen kann. Dies ist wichtig für bestimmte natürliche
Instrumente, da mit der Aktivierung von "Legato", "Portamento" usw.
einige Instrumente (je nach Spielweise natürlich) authentischer klingen
können.
Beispiel: Geige i.a. eher "legato" (falls nicht gerade "pizzicato").
Diese Einstellungen kann ich natürlich auch am Expander vornehmen und
als persönliche "Presets" abspeichern. Ich fände es aber praktisch, wenn
das von der MIDI-Datei direkt auch gesetzt werden kann (ebenso wie die
Auswahl, welche Spur welchen Klang am Expander benutzen soll).
WERKZEUGE DER WAHL:
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für mich momentan:
- abcplus (MIDI-Generierung Musik)
- Hydrogen (MIDI-Generierung Schlagzeug)
- Rosegarden (MIDI-Import/Merge, Abspielen über die Expander)
- Timidity (MIDI-Probehören in der Konsole, über die Soundkarte)
später benötige ich dann natürlich noch ein Aufnahmesoftware. Hier wird
vermutlich Audacity und/oder Ardour zum Einsatz kommen, da die einen
guten Eindruck machen (ohne jetzt viel damit getestet zu haben), was
sich durch Beschreibungen und Berichte im Netz zu bestätigen scheint.
*Stirn abwisch, Finger ausschüttel*
So, ich hoffe, der Bericht hilft ein paar Interessierten ein wenig
weiter (oder ist vielleicht sogar Anstoss für den einen oder anderen von
"der anderen Seite", sich die aufgeführten Opensource-Alternativen mal
anzusehen).
Armin